Donnerstag, 24. Oktober 2019
MEHRWERT FÜR BREITSCHEIDER BÜRGER
BREITSCHEID – Die Freude, den Torsten Germann mit “seinem” Breitscheider Gesundheitszentrum hat, merkt man dem Investor an: “Man muss mit den Gedanken voll dabei sein – aber es macht Spaß”. Er “lebt” das Projekt regelrecht. “Jetzt kann uns nichts Schlimmes mehr passieren durch den Winter”, sagt der Gusternhainer, nachdem die Dachdecker auf der einen Seite des zweiten Stockwerks schon abdichten. Parallel dazu läuft im Erdgeschoss schon der Innenausbau. Germann spricht von einem “Mehrwert für die Breitscheider Bürger”.
Germann spricht von einem “Volltreffer in der ersten Halbzeit des Bauens”. Am 8. März sei der Bauantrag gestellt worden, am 8. Mai die Teilgenehmigung und am 13. Juni die volle Genehmigung erteilt worden, die damals Landrat Wolfgang Schuster höchstpersönlich übergeben hatte. “Bei einer Genehmigungszeit von sieben Monaten wären wir baden gegangen”, sagt der Investor im Büro von Bürgermeister Roland Lay. Dieser spricht vom “wichtigsten Projekt für Breitscheid”, erzählt mit Blick auf Germann: “Wir haben fast 50 000 Mal miteinander telefoniert.”
Der Investor ist so oft wie möglich auf der Baustelle. Dabei bindet er seine zukünftigen Mieter beispielsweise bei der Planung der Stromversorgung auch mit ein. “Wenn man drin ist, kommen neue Ideen”, hat er festgestellt. Dabei hat er bei Rundgängen mit den Mietern festgestellt, dass es Menschen mit guter und Menschen mit schlechter Vorstellungskraft gibt.
Lob gibt es für die Handwerker: “Die sind alle da – auch samstags. Jeder will punkten und lieber früher fertig sein. Ich habe auf die Richtigen gesetzt – wie ich es mir vorgestellt habe.” Das Budget werde ihm auch nicht um die Ohren fliegen, dabei bleibe ein Riesenvolumen in der Region. “Zusatzkosten” entstehen regelmäßig, wenn Torsten Germann samstags die Zeit hat, den Handwerkern Frühstück vorbeizubringen. Dann wird auch gleich das Eine oder Andere besprochen.
Dass Torsten Germann das Projekt “lebt”, verdeutlicht ein Gang mit ihm durch den Rohbau. Zunächst zeigt er die Ecke, in der die Volksbank ihren Geldautomaten unterbringen will. Dabei erinnert er daran, dass sich die beiden Banken vorher nicht vorstellen konnten, unter einem Dach zu sein. Nebenan erhält der Hörgeräteakustiker auch einen Schallschutzraum. “Mit Fenster”, sagt Germann. In der Apotheke geht es in die hinteren Räume. Teil der rund 280 Quadratmeter großen Fläche ist ein 35-Quadratmeter-Appartement. “Die Apotheke hat alle zwölf Tage Nachtschicht. Außerdem ist der Wohnraum für eine Urlaubsvertretung”, weiß der Investor zu berichten. Die Bäckerei hat 30 Sitzplätze: “Auch außen soll bei gutem Wetter samstags und sonntags bestuhlt werden.” Und auch die geplanten Positionen für die Terminals der Sparkasse sieht der Gusternhainer gedanklich schon vor sich.
Den ersten Stock teilt sich die Gemeindepflegestation mit Tagespflege und die Ärzte. Nach dem Gang durch die große Pflegestation erzählt Torsten Germann von einer Planänderung auf dem 100 Quadratmeter großen Außenbereich: “Die Außenmauer wird an einigen Stellen unterbrochen, damit Pflegegäste im Rollstuhl nicht gegen die Wand schauen müssen.” In Richtung Medenbach kommen die Mediziner unter. Es wird sieben Arztzimmer sowie einige Fachräume geben. Und eine Kinderspielecke, verrät er. Außerdem könnte, so Germann, der Notausgang auch von den drei Ärzten genutzt werden, die dann zu Dienstbeginn nicht an den wartenden Patienten vorbei gehen, was bei denen Erwartungen auf den baldigen Beginn der Sprechstunde weckt.
Im ersten Stock gibt es noch zwei Planänderungen. Vor dem Fahrstuhl soll ein kleiner Balkon für wartende Patienten geöffnet werden, hinter dem für Liegendtransporte konzipierten Lift kommen zwei kleine Räume dazu. Den einen kann die Gemeindepflegestation als Wäschelager, die anderen Ärzteschaft als Archiv nutzen.
Traumhafter Ausblick in den oberen Stockwerken
Die Überlegungen, Menschen nicht gegen Mauern schauen zu lassen, setzt sich auch im zweiten Stockwerk bei der Intensivpflege fort. In den Zimmern mit jeweils rund 20 Quadratmetern Fläche sieht Germann schon gedanklich die Position der Betten – verbunden mit dem bei gutem Wetter traumhaften Ausblick bis nach Erda.
Während in der obersten Etage der Westflügel schon von oben dicht ist, ist die östliche Hälfte im Werden. Hier bekommt ein Physiotherapeut eine Praxis. Nebenan erhält das Pflegepersonal der Intensivpflege eine Wohngemeinschaft.
Quelle: Dill-Zeitung