20190715 – Der „Ball“ Gesundheitszentrum rollt

Montag, 15. Juli 2019

DER „BALL“ GESUNDHEITSZENTRUM ROLLT

BREITSCHEID – Grundsteinlegung einmal anders: Den offiziellen Startschuss für das Breitscheider Gesundheitszentrum feierten gut 400 Gäste auf einer Baustelle, bei der nicht mehr viel zur Vollendung des Erdgeschosses fehlt. Investor Torsten Germann und Bürgermeister Roland Lay haben noch einmal auf die Geschichte dieser zur Wirklichkeit gewordenen Vision zurückgeblickt.

Germann, von Moderatorin Fine Zahn interviewt, erinnerte sich an die Notwendigkeit eines neuen gesundheitlichen Weges in der Westerwaldgemeinde: „Es war kurz vor knapp und eher eine Minute vor Zwölf als fünf vor Zwölf.“ Er lobte speziell die beteiligten Ärzte („Ohne Sie wäre das Gesundheitszentrum nicht entstanden.“), Landrat Wolfgang Schuster („Er hat viele Wege geöffnet.“) und Bürgermeister Roland Lay („Er hat auch an meiner Seite gestanden, als es ganz übel aussah und zu befürchten war, dass das nichts wird.“). Dazu zählte er Günter Gimbel als „meinen Freund und Vertrauten – und auch noch der Bauleiter“ auf. „Mit Klaus Kunz aus Bad Endbach den richtigen Architekten an meiner Seite“ und sein Netzwerk, über das er die Handwerker mit ins Boot genommen hat („Ich weiß, dass ich was Ehrliches für mein Geld bekomme“).

Mit am spannendsten seien die Gespräche mit den Mietern gewesen. „Im Mietvertrag steht 1. September 2020 – da müssen wir ein wenig Gas geben“, gab Torsten Germann die Schlagzahl für die nächsten Wochen und Monate vor.

Landrat Schuster sprach vor der als Klagemauer bezeichneten Rückwand der Bühne von einem „modellhaften Leuchtturmprojekt“, nannte es einen „Prozess der Veränderung“, dass „70 Prozent der zukünftigen Ärzte Frauen sind, die keine Lust haben, samstags noch an der Ladentheke Blutdruck zu messen“. Man müsse sich darauf einstellen, dass „es nicht so bleiben wird, dass an jeder Ecke ein Arzt sitzt“.

Dr. Michael Saar, der auch ins Gesundheitszentrum einziehen wird, bedankte sich „für den Mut, so etwas auf die Beine zu stellen“. Und Pflegedienstleiter Nicolai Fast freut sich auf das „gewaltige Projekt“ und die Aufgabe, in der Tagespflege Alleinstehende zu unterstützen und Angehörige zu entlasten.

Armin Müller, Vorsitzender der Gemeindevertretung, ergänzte: „Man könnte Breitscheid beneiden für das, was hier entsteht.“ Pastoralreferent Dominik Zahn von der Evangelisch-freikirchlichen Gemeinde Gusternhain hatte zuvor den für die Grundsteinlegung gewählten Bibelspruch „Suchet der Stadt Bestes“ verknüpft mit den Worten: „Das Gesundheitszentrum ist die Antwort auf eine Not, die es in Breitscheid und in der ganzen Region gibt.“

Am 12. November wurde das Zentrum „sichtbar“
Bürgermeister Roland Lay schließlich erinnerte an einen im Jahr 2011 zunächst vergeblich gegangenen Weg mit einem Investor, der nicht zum Ziel führte. Dann habe es von der Bildung einer Projektgruppe im Januar 2018 bis zur Vorstellung der Pläne in einer öffentlichen Sitzung der Gemeindevertretung am 12. November vor rund 250 Zuschauern kein Jahr gedauert, bis sich die Überlegungen anschaulich in Plänen wiedergefunden hätten.

Anstelle einer Grundsteinlegung mit einer Zeitkapsel wurde das Motto „Anpfiff zum Baubeginn“ aufgegriffen und ein Fußball von den „Hauptdarstellern“ signiert, der später einmal einen Ehrenplatz in der Medenbacher Straße 17 erhalten soll.

Der offizielle Teil wurde musikalisch begleitet von Armin Müller (Klavier) und seiner Tochter Eva Christin Daum (Gesang) sowie von einem kurzen Gastspiel der italienischen Sopranistin Benedetta Gaggioli in Begleitung ihres Pianisten Giovanni Guastini, die am Abend in der Schauhöhle „Herbstlabyrinth“ auftraten. Zwischen Mittagessen und Kaffeetrinken spielten die „Westerwald-Jungs“ auf, die bei durchwachsenem Wetter mit Blick auf die Instrumente immer mal wieder zum Himmel schauen mussten.

Quelle: Dill-Zeitung