20190116 – Politik ist für die Tagespflege

Mittwoch, 16.01.2019

POLITIK IST FÜR DIE TAGESPFLEGE

Breitscheider Ausschuss steht einstimmig hinter dem Einzug ins neue Gesundheitszentrum 

BREITSCHEID Der Breitscheider Haupt- und Finanzausschuss steht einstimmig hinter der Einrichtung einer Tagespflege parallel zur Gemeindepflegestation. Bei der Abstimmung wurde der am Montag tagenden Gemeindevertretung empfohlen, den mit dem Investor des geplanten Gesundheitszentrums ausgehandelten Mietvertrag zu unterschreiben.

Der Ausschussvorsitzende Sascha Eichmann (FWG) schloss die Öffentlichkeit nur aus, als es um Personalen und um die Mietkonditionen ging.

Vorher hatte Pflegedienstleiter Nicolai Fast die neun Ausschussmitglieder ausführlich über den aktuellen Stand der Dinge unterrichtet und aktuelle Kalkulationen vorgelegt. Dabei gab es bei dem Thema in den letzten Wochen nochmals neue Aspekte, berichtete Eichmann, der „zwischen den Jahren” Kontakt mit Fast und Bürgermeister Roland Lay hatte. ,,Das Konzept geht kalkulatorisch auf”, stellte der Ausschussvorsitzende fest.

Die Tagespflege könnte auf 23 Plätze wachsen

Fast konnte mit neuen Zahlen aufwarten, die darauf schließen lassen, dass sich die Tagespflege in Breitseheid tragen wird. Er hatte den Bedarf bei rund 190 aktuellen Klienten der Pflegestation abgefragt. 56 Bürger hatten sich zurückgemeldet und ihre Planungen genannt. Dadurch kommt der Pflegedienstleiter auf eine Auslastung von 17 bis 18 Gästen pro Tag, womit die angestrebte 85-prozentige Belegung der 20 Plätze schon erreicht ist, nachdem sich noch nicht einmal ein Drittel der möglichen Kandidaten gemeldet haben. 54 Prozent der kalkulierten Plätze sind für den Pflegegrad 2, 30 Prozent für den Pflegegrad 3 kalkuliert.

Später in der Sitzung berichtete Lay von einem Gespräch mit Vertretern des Regierungspräsidiums, in dem die Erhöhung der Kapazitäten auf 23 ohne personelle Mehrkosten in den Raum gestellt wurde.

Für Breitscheids Bürgermeister bietet sich ein Vorteil durch den Einzug in ein neues Gebäude: ,,Andere Tagespflegen müssen sich an die Gegebenheiten anpassen – wir nicht.”

Wenn in der kommenden Woche das Parlament der Empfehlung des Ausschusses folgt, ist die Tagespflege noch längst nicht in trockenen Tüchern. Es folgen weitere Entscheidungen, in die auch die Politik eingebunden ist.

Zunächst einmal muss die Betriebsart bestimmt werden. Im Raum steht ein Eigenbetrieb, die Verwaltung durch die Gemeinde wie derzeit die Pflegestation oder eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Schöffengrund, wo sich eine Breitscheider Delegation informierte, hat einen Eigenbetrieb. Einer GmbH müsste die Kommunalaufsicht zustimmen.

Weiter geht es mit der personellen Ausstattung. Pflegestation und Tagespflege müssten im Gesundheitszentrum, obwohl miteinander verknüpft, jeweils einen Leiter und einen Stellvertreter haben.

Darunter gäbe es dann die Fachkräfte. Hier kann ein Pool gebildet werden, sodass personelle Lücken durch Urlaub oder Krankheit geschlossen werden können. Für Sascha Eichmann hat die Kombination noch einen weiteren Vorteil: ,,Es entstehen attraktive Arbeitsplätze durch eine vielseitige Verwendung der Pflegekräfte.”

Auch müssen für die Tagespflege die Kostensätze mit den Krankenkassen ausgehandelt werden. Hier empfiehlt Nicolai Fast die Einbindung eines Unternehmensberaters.

Quelle: Dill-Zeitung