20181030 – Breitscheid baut seine Zukunft

Dienstag, 30.10.2018

BREITSCHEID BAUT SEINE ZUKUNFT

GESUNDHEITSZENTRUM Die Pläne auf dem Tisch von Torsten Germann ändern sich täglich

BREITSCHEID/HERBORN Die Pläne für das neue Gesundheitszentrum auf den Tisch von Investor Torsten Germann ändern sich täglich.
Am 12. November will der Gusternhainer den Breitscheider Bürgern möglichst viele Fakten des Projekts präsentieren.

Im März wurde Germann von Breitscheids Bürgermeister Roland Lay auf die Problematik aufmerksam gemacht, als der Projektentwickler, der sein Büro auf dem Herborner Rehberg hat, „in anderer Sache“ mit dem Rathauschef zusammentraf. „Es ist nicht fünf vor zwölf, sondern bereits eine Minute vor zwölf“, sagt Germann, der das Gesundheitszentrum als „Herzensangelegenheit“ bezeichnet und der zusammen

mit Lay verhindern will, dass Breitscheid auf einen medizinischen Notstand zuläuft. Der Investor freut sich, dass auch die Ärzte zusammenarbeiten, um die Versorgung in der Westerwaldgemeinde und darüber hinaus sicherstellen zu können. Germann spricht von einem positiven Zuspruch: „Das geht in die richtige Richtung!“

Das Gerüst steht: Frequenzbringer im Erdgeschoss und die Gesundheit macht sich im ersten Stock breit

Noch einmal mächtig Fahrt aufgenommen hat das Gesundheitszentrum, für das sich eine Projektgruppe auch Objekte im Südkreis angesehen hatte, durch einen Standortwechsel. War der Bau ursprünglich gegenüber des Breitscheider Sportplatzes zwischen Schönbacher Straße und Lerchenweg geplant, so konnte Torsten Germann im Spätsommer am Ortsausgang in Richtung Medenbach eine ungenutzte Halle samt großer Fläche erwerben. Dadurch ist das geplante Gebäude noch einmal gewachsen. Aktuell ist eine Länge von 71,50 Meter und eine Breite von 18,42 Meter vorgesehen. „Es ist aber jeden Tag Bewegung im Plan“, sagt Torsten Germann.

Das Gerüst des geplanten Zentrums steht aber. Im Erdgeschoss soll eine Bäckerei mit einem Café einziehen. Darüber hinaus soll dort ein Apothekenkonzept umgesetzt werden und weitere „Frequenzbringer“ Platz erhalten. Der erste Stock wird rein medizinisch. In Richtung Ortsmitte ist die Gemeindepflegestation inklusive einer Tagespflege vorgesehen. Hier kommt dann die Politik ins Spiel, die den Umzug dieser kommunalen Einrichtung absegnen muss. Ohne Gemeindepflegestation wird das Gesundheitszentrum nicht umsetzbar sein. Auf der anderen Seite in der ersten Etage machen sich die Ärzte breit. Hier sind zentrale Wartebereiche und von mehreren Medizinern nutzbare Spezialräume eingeplant. Die Behandlungsräume sollen auf den Bedarf der dort ansässigen Ärzte zugeschnitten werden. Germann hofft, am 12. November schon möglichst viele zukünftige Mieter nennen zu können.

Auf dem aktuellen Plan von Torsten Germann ist der um 25 Prozent kleinere zweite Stock noch ausschließlich mit Wohnungen versehen. Der Gusternhainer geht aber inzwischen davon aus, dass er einen Teil des Dachgeschosses noch als Gewerbeflächen benötigt, sodass insgesamt fünf Einheiten altersgerechtes Wohnen entstehen – vier mit 60 bis 70 Quadratmeter großer Fläche und eine größere Wohnung. Nicht geplant ist, vorsorglich die statische Voraussetzung für ein weiteres Stockwerk zu schaffen: „Das passt nicht ins Ortsbild“, sind sich Lay und Germann einig.

Geteilt wird das Gesundheitszentrum durch einen für Liegendtransporte nutzbaren Aufzug. Rund um das Gebäude sind 80 Stellplätze vorgesehen. Germann rechnet mit 400 bis 500 Besuchern pro Tag. In der Medenbacher Straße gibt es direkt gegenüber des aktuellen Standorts eine Bushaltestelle. Darüber hinaus plant die Gemeinde Breitscheid ein Mobilitätskonzept, bei dem der Fahrdienst für die Gemeindepflegestation möglicherweise zu einer Art „Bürgerbus“ ausgeweitet werden kann.

Wie teuer das Gesundheitszentrum für den eigentlich in der Möbelbranche aktiven Investor wird, kann Torsten Germann nicht sagen, wobei es hier um die Größenordnung Millionen Euro geht. Torsten Germann hofft auf einen Baubeginn im kommenden Jahr und einen Einzug in 2020.

Quelle: Dill-Zeitung